Dazzling Data: Digital Humanities in der Mediävistik und Frühneuzeitforschung
Ringvorlesung des IZMF im Wintersemester 2023/24
Die Fächer, die sich mit der Erforschung des Mittelalters und der Frühen Neuzeit beschäftigen, entwickelten früh ein Interesse an der Anwendung von Methoden der Digital Humanities (DH). Sie haben maßgeblich zur Formierung der Digital Humanities als Wissenschaftssparte beigetragen und können heute auf eine breite DH-Expertise und auf große und komplexe Datenschätze bauen.
In den letzten Jahren sind viele neue Fragestellungen und Arbeitsweisen für Quellen und Gegenstände des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in diesem Bereich hinzugekommen – Zeit, einige davon im Rahmen einer Ringvorlesung vorzustellen: Die Studierenden erfahren, wie DH-Methoden angewandt werden und welche Möglichkeiten sie aus disziplinärer oder interdisziplinärer Perspektive bieten. Darüber hinaus wird gezeigt, wie DH-Zugriffe für die Analyse unterschiedlicher Quellentypen (Bilder, literarische und historische Textquellen, Objekte, historische Karten, archäologische Prospektionsdaten, Musikalien etc.) verwendet werden.
Das Spektrum reicht dabei vom Einsatz sog. Künstlicher Intelligenz, Natural Language Processing, Distant Viewing, DNA-Sequenzierung und Netzwerkanalyse bis hin zum Digitalen Editieren und Annotieren. Auch das Arbeiten mit digitalen 3D-Modellen und GIS-basierten Analysen sowie Ansätze aus den Game Studies und den Citizen Sciences werden in den Fokus gerückt.
Alle Vorlesungen der Reihe können Sie jederzeit über diesen Link nachschauen.
Die Vorlesung findet jeweils Montag von 17:15 Uhr bis 18:45 Uhr ab 02.10.2023 im Hörsaal Georg Eisler (E.003 U1.003) im UNIPARK (Erzabt-Klotz-Straße 1, 5020 Salzburg) statt. Die Vorträge werden außerdem aufgezeichnet und sind im Anschluss nach Bearbeitung auf UniTV verfügbar.
Sie können die Vorlesung ebenso online via Microsoft Teams verfolgen.
Hier finden Sie eine Liste der Vorträge sowie noch einmal alle Zugangslinks – jede Vorlesung hat denselben Link!
Programm
- 02.10. Einführung: Dazzling Data – Digital Humanities in der Mediävistik und Frühneuzeitforschung
Isabella Nicka (IMAREAL/IZMF, Universität Salzburg),
Katharina Zeppezauer-Wachauer (MHDBDB, Universität Salzburg),
Peter Färberböck (IMAREAL/IZMF, Universität Salzburg)
- 09.10. Sieben Dinge Mariens. Object Detection und kunsthistorische Realienkunde
Peter Bell (Kunstgeschichtliches Institut, Universität Marburg)
- 16.10. Offene Forschungsstrategien. (Geisteswissenschaftliche) Forschung für die und mit der Öffentlichkeit
Marlene Ernst (Stadtarchiv Salzburg)
- 23.10. Interoperabilität von Text und Bild in der digitalen Edition der Wenzelsbibel
Linda Beutel-Thurow (FB Germanistik, Universität Salzburg),
Julia Hintersteiner (FB Germanistik, Universität Salzburg)
- 30.10. HTR, TEI, DNA & NLP: Frühmittelalterliche Handschriften, ihr Paratext und die Digital Humanities
Bernhard Bauer (Zentrum für Informationsmodellierung, Graz)
- 06.11. Digitale Transformation frühneuzeitlicher Memento mori-Literatur: Herausforderungen und Potenziale
Claudia Resch (Österreichische Akademie der Wissenschaften, ACDH-CH, Wien)
- 13.11. Burgen digital erschließen – Projekte Hohensalzburg digital und Inventaria
Ingrid Matschinegg (IMAREAL/IZMF, Universität Salzburg),
Stefan Zedlacher (IMAREAL/IZMF, Universität Salzburg),
Walter Brandstätter (FB Geschichte, Universität Salzburg),
Elisabeth Gruber-Tokić (Institut für Sprachwissenschaft, Universität Innsbruck),
Elisabeth Tangerner (FB Geschichte, Universität Salzburg)
- 20.11. Transkriptionsdatenbank zum Codex Manesse (Große Heidelberger Liederhandschrift, cpg 848)
Anna Kathrin Bleuler (Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters, Universität Augsburg)
- 27.11. Distant Viewing. Darstellungen von Material in mittelalterlicher Malerei mit Digital Humanities- und Computer Vision-Methoden
Isabella Nicka (IMAREAL/IZMF, Universität Salzburg),
Miriam Landkammer (IMAREAL/IZMF, Universität Salzburg),
Andreas Uhl (Fachbereich Artificial Intelligence and Human Interfaces, Universität Salzburg),
Michael Linortner (Fachbereich Artificial Intelligence and Human Interfaces, Universität Salzburg)
- 04.12. Integrierte GIS-basiere Analyse mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Landschaften anhand archäologischer Prospektionsdaten und digitalisierter historischer Karten
Roland Filzwieser (Vienna Institute for Archaeological Science, Universität Wien)
- 11.12. DH Anwendungsbeispiele aus der mediävistischen Musikwissenschaft
Robert Klugseder (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Abteilung Musikwissenschaft, Wien)
- 08.01. Unsere Pferde galoppieren digital: DH im interdisziplinären Projekt zum Wissenstransfer in mittelalterlicher Pferdemedizin „Meeting in the body of the horse“
Jasmine Dum-Tragut (Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens, Universität Salzburg),
Marat Yavrumyan (Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens, Universität Salzburg)
- 15.01. Musikalische Frühdrucke und geborgte Melodien
Andrea Lindmayr-Brandl (Abteilung Musikwissenschaft, Salzburg),
Carlo Bosi (Abteilung Musikwissenschaft, Salzburg)
- 22.01. Telespiele, Mobile Games und Open World – Game Studies in den Digital Humanities
Aurelia Brandenburg (Confoederatio Ludens, Hochschule der Künste Bern),
Peter Färberböck (IMAREAL/IZMF, Universität Salzburg)
- 29.01. Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank Reloaded
Katharina Zeppezauer-Wachauer (MHDBDB, Universität Salzburg),
Alan van Beek (MHDBDB, Universität Salzburg)
Konzept und Organisation
Isabella Nicka ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit (IMAREAL). Neben ihrer Lehrtätigkeit verantwortet sie auch die Weiterentwicklung und Bearbeitung von REALonline.
Katharina Zeppezauer-Wachauer ist Senior Scientist an der Universität Salzburg und Koordinatorin der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank (MHDBDB). Sie legt besonderes Augenmerk auf die Überführung der dort vorhandenen Datenlage in zeitgemäße Standards und Verfügbarmachung als Linked Open Data.
Peter Färberböck ist Senior Scientist am Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit (IMAREAL). Sein Hauptforschungsfokus sind die historischen Game Studies, Medievalisms und Magie in digitalen Spielen.
Die Organisator*innen, sowie das IZMF, sind Teil des CLARIAH-AT Konsortiums. Details dazu finden Sie hier.
Das Vorlesungsprogramm samt Kurzbeschreibung können Sie hier als PDF herunterladen.