Das Wien[n]erische Diarium: Digitaler Datenschatz für die geisteswissenschaftlichen Disziplinen
- Hosting-Organisationen
- ACDH-CH - Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage
- Verantwortliche Personen
- Claudia Resch
- Beginn
- Ende
Das Wien[n]erische Diarium, bis heute als Wiener Zeitung erhältlich, war im 18. Jahrhundert das bedeutendste Medium der Monarchie. Sein lückenloser Bestand seit 1703 macht es zu einer Quelle von besonderem Wert - etwa für die historische Sprachwissenschaft, Medienwissenschaft, Kunstgeschichte, Musikgeschichte, Sozialgeschichte u.v.m.
Ein Ziel dieses interdisziplinären Projekts (go!digital 2.0) war daher die Digitalisierung mehrerer hundert Ausgaben des 18. Jahrhunderts in bestmöglicher Volltextqualität. Wo herkömmliche Methoden zur Texterkennung bei Frakturschrift bislang fehlschlugen, wurde erstmals das Tool „Transkribus“ eingesetzt, das ursprünglich zur Handschriftenerkennung vorgesehen war, jedoch auch bei der Frakturschrift des 18. Jahrhunderts überraschend gute Ergebnisse erzielt. Durch die manuelle Korrektur von mehr als 6.000 Zeitungsseiten wurde ein Modell für das Diarium trainiert, mit dem die selbstlernende Software weitere Ausgaben mit immer höherer Genauigkeit automatisch einlesen kann. Bei guten Bildvorlagen lässt sich mit diesem Modell eine Textgenauigkeit von 99,7 Prozent erzielen. Damit wurde ein Weg aufgezeigt, wie in Zukunft auch weitere Ausgaben des Diariums und anderer historischer Zeitungen automatisch im Volltext erschlossen werden können.
Als Datenschatz stehen die mehr als 300 Volltextausgaben des Wien[n]erischen Diariums nun in der eigens konzipierten Webapplikation DIGITARIUM ( digitarium.acdh.oeaw.ac.at , Resch & Kampkaspar 2020) online zur Verfügung und bieten eine verlässliche Basis für eine Vielzahl an Erkenntnisinteressen.