Waren, Typen und Fabrikate. Ein Beitrag aus Oberägypten zum Levantine Ceramics Project
- Hosting-Organisationen
- ÖAI - Österreichisches Archäologisches Institut, Universität für Weiterbildung Krems und Department für Kunst- und Kulturwissenschaften
- Verantwortliche Personen
- Sabine Ladstätter, Nicole High-Steskal und Helmut Schwaiger
- Beginn
- Ende
Das Problem großer Datenmengen
In der Archäologie hat man es grundsätzlich mit einem hohen Fundaufkommen zu tun, das bei der wissenschaftlichen Analyse bewältigt werden muss. Dies trifft besonders auf Grabungen im Mittelmeerraum zu, wie jene in Syene und Elephantine in Oberägypten, wo im Rahmen eines FWF-Projekts (P23866-G18) insgesamt 321.221 Keramikfragmente dokumentiert wurden, von denen rund 16.000 als diagnostisch – also im Detail interpretierbar – eingestuft wurden. Die Zeitspanne umfasst die gesamte klassische Antike vom 6. Jh. v. Chr. bis in das 9. Jh. n. Chr. Syene galt allerdings auch als ein bedeutendes Produktionszentrum von Gefäßkeramik, dessen Produkte im gesamten Mittelmeerraum verhandelt wurden. Das Projekt zeichnete sich durch eine detaillierte petrografische Beprobung der Umgebung zur genaueren Bestimmung von Petrofabrics sowie auch der Analyse der Keramikfunde im Zusammenhang mit den archäologischen Befunden.
Zugänglichkeit, Überprüfbarkeit und Wiederverwendbarkeit
Derartige Fundmengen können in traditioneller Art und Weise nicht vollständig publiziert werden, eine selektive interpretative Auswahl zieht allerdings unwillkürlich einen Informationsverlust nach sich und verhindert zudem eine Weiterverwendung der Rohdaten. Hinzu kommt, dass gedruckte Publikationen nur einem kleinen Leserkreis vorbehalten sind, da sie sich ausschließlich in einschlägigen Bibliotheken finden. Gerade für die Scientific Community in Regionen wie Nordafrika und der Levante stellen frei zugängliche Online-Lösungen die einzige Möglichkeit dar, sich am wissenschaftlichen Diskurs zu beteiligen. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet daher einerseits die Integration der Forschungsdaten in die » Levantine Ceramics Project «-Webseite an, einer internationalen, an der Universität Boston angesiedelten Initiative zur Veröffentlichung von Keramikdaten des östlichen Mittelmeerraums. Um die Daten zusätzlich in ihrer Gänze nachhaltig zu sichern wurden andererseits aber auch alle Daten in ihrer Originalsprache open access auf ARCHE, dem Repositorium der ÖAW, veröffentlicht.