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Stefan Zweig digital

Hosting-Organisationen
Literaturarchiv Salzburg
Verantwortliche Personen
Manfred Mittermayer
Beginn
Ende

Ziel des Projekts Stefan Zweig digital (SZD) ist es, den Nachlass des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig (1881–1942) online zugänglich zu machen. Die als Kooperation des Literaturarchivs Salzburg und des Zentrums für Informationsmodellierung (ZIM) der Universität Graz entstehende digitale Nachlassrekonstruktion bietet die Möglichkeit, die weltweit verstreuten Dokumente des Autors zusammenzuführen und als digitale Faksimiles zu präsentieren. Zuvor standen die Originalmaterialien eines der auflagenstärksten und umfassend vernetzten Autoren des 20. Jahrhunderts nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.

Im Rahmen der Nachlassrekonstruktion können durch Verlinkung und Markups inhaltliche, personelle, topographische und zeitliche Verbindungen zwischen den erhaltenen Quellen dargestellt werden. Zweigs Werkmanuskripte, die heute großteils im Literaturarchiv Salzburg und in der Stefan Zweig Collection der State University of New York in Fredonia/USA aufbewahrt werden, wurden im Rahmen von SZD erstmals komplett verzeichnet. Neben den Katalogen zu Werkmanuskripten und Lebensdokumenten stehen auf der Plattform eine biographische Übersicht sowie Register zu Named Entities (Personen, Standorte, Werke) auf Basis von Normdaten zur Verfügung. Hinzu kommt ein Verzeichnis der erhaltenen Bücher aus Zweigs Bibliothek, das einen wichtigen Einblick in die von ihm wahrgenommene, gelesene und als Quelle für seine Werke genutzte Literatur bietet. Der Datenbestand wurde außerdem um das Verzeichnis von Zweigs Autographensammlung mit rund 1000 Objekten erweitert und mit den Katalogen der bestandshaltenden Institutionen verknüpft. SZD basiert ausdrücklich darauf, weitere Sammlungen dazu einzuladen, Metadaten und Digitalisate ihrer Originalmaterialien einzubringen. In diesem Zusammenhang sind auch Datensätze und digitale Faksimiles der National Library of Israel übernommen worden und sind nun zusammen mit den übrigen Beständen durchsuchbar.

Die für SZD erschlossenen Daten wurden im Zuge des Projekts nach TEI und RDF überführt und im FEDORA-basierten digitalen Repositorium GAMS gehostet. Die Digitalisate entsprechen dem IIIF-Standard und werden über den Mirador-Viewer zur Verfügung gestellt. Beim Ingest der Daten in die GAMS-Infrastruktur werden die Metadaten und Relationen als RDF abgebildet, mit Normdaten verknüpft (z. B. GND, GeoNames, Wikidata) und semantisch angereichert. Die RDF-Formalisierung der Daten auf Basis einer domänen-spezifischen Nachlass-Ontologie, die auf Wissensbasen bzw. Top-Level-Ontologien (CIDOC-CRM, Records in Context (Llanes-Padrón and Pastor-Sánchez 2017)) referenziert, wird zum einen der Komplexität des Nachlassmaterials und zum anderen den Ansprüchen an interoperable Daten gerecht. Sämtliche aktuellen Retrieval- und Discovery-Funktionalitäten von SZD basieren auf RDF-Daten und erlauben es, nach semantischen Konzepten und deren Verknüpfungen wie Personen, Standorte oder Provenienzkriterien zu suchen.