Reassembling the Republic of Letters
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Die COST Aktion „Reassembling the Republic of Letters, 1500-1800: A digital framework for multi-lateral collaboration on Europe‘s intellectual history“ ist ein von der EU finanziertes Forschungsnetzwerk, in welchem zwischen 2014 und 2018 ein Dialog zwischen Vertretern von Forschung und Bibliotheken sowie den Bereichen IT und Digitale Geisteswissenschaften mit speziellem Fokus auf frühneuzeitliche Gelehrtenkorrespondenzen stattfinden soll. Das technische Ziel ist das Abklären von Bedingungen für eine umfassende Referenzdatenbank von Gelehrtenbriefen auf der Basis gemeinsamer Normdaten; das historiographische Ziel ist eine erste Annäherung an eine „mehrstimmige“, d.h. transnational und transkonfessionell gedachte Geschichte der Europäischen Gelehrtenrepublik, letztere verstanden als eine proto-europäische, wissensbestimmte Zivilgesellschaft.
Die Aktion wird zahlreiche Berührungsebenen mit österreichischen Einrichtungen und Forschungsprojekten aufweisen. Die Co-Leitung wird ein mit frühneuzeitlicher Gelehrsamkeitsgeschichte befasster Wissenschafter von der Universität Wien innehaben; die Zentren für Digitale Geisteswissenschaften an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und an der Universität Graz werden ebenso in die Aktion involviert sein wie die Abteilung für Handschriften und Alte Drucke der Österreichischen Nationalbibliothek: Die dort verwahrten Briefsammlungen, etwa die der Hofbibliothekare Hugo Blotius, Sebastian Tengnagel und Peter Lambeck, werden wichtige Einblicke in ein bisher eher wenig erforschtes Gebiet der vormodernen Gelehrsamkeitsgeschichte zulassen. Geplant ist weiters der Dialog mit weiteren gut etablierten Initiativen in den Digitalen Geisteswissenschaften, wie icar-us.eu, und die Miteinbeziehung von Einrichtungen, die in den traditionellen Techniken der Editorik ausgewiesen sind, wie dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung.
Darüber hinaus soll die Aktion als Forum für den Austausch in für das Thema besonders einschlägigen Bereichen der Digitalen Geisteswissenschaften auf der nationalen österreichischen Ebene dienen (wie etwa Datenbanktechnologie, digitales Edieren oder Visualisierung). Dadurch sollen auch die Konzeption und Einreichung von Anträgen in den entsprechenden österreichischen und europäischen Förderschienen angeregt werden.