
Prototype of a Historical-Critical Online Edition based on the Estate Materials of Josef Maria Baernreither
- Hosting-Organisationen
- Uni Innsbruck - Institut für Geschichtswissenschaft u. Europäische Ethnologie, Kommission für Neuere Geschichte Österreichs und Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage
- Verantwortliche Personen
- Kurt Scharr und Christof Aichner
- Beginn
- Ende
- Tags
- digital edition (178), TEI (150), RDF (159) und CLARIAH-AT (366)
Joseph Maria Bärnreither (1845-1925) war einer der führenden Politiker der Spätphase der Habsburgermonarchie, der sich sowohl mit den sozialen Fragen der Monarchie als auch mit den nationalen Problemen des Vielvölkerstaates intensiv beschäftigte.
Baernreither hielt seine Arbeit in einem Tagebuch (19 Bände) fest und reflektierte sie. Auf der Grundlage dieser Tagebücher verfasste Baernreither ab 1921 eine bearbeitete Fassung der Tagebücher mit dem Titel „Fragmente eines politischen Tagebuchs“. Diese sind für den Zeitraum von 1897 bis 1912 als Typoskripte in acht Bänden erhalten. Nach seinem Tod veröffentlichten Josef Redlich und Oskar Mitis Auszüge aus diesen „Fragmenten“.
Als Historiker haben wir es also mit drei verschiedenen Textvarianten von Baernreither‘s Tagebüchern/Erinnerungen zu tun. Ziel des Projekts ist es, diese unterschiedlichen Textversionen in digitaler Form verfügbar zu machen und die Beziehungen zwischen den verschiedenen Textvarianten zu visualisieren und damit auch die redaktionelle Arbeit Baernreithers, die aktive Veränderung seiner Erinnerungen, zu dokumentieren.
Das Projekt zielt daher darauf ab, die Machbarkeit eines RDF-basierten Graphenmodells einer historisch-kritischen Edition zu untersuchen. Ziel ist es, alle Informationen über die Beziehungen zwischen Textvarianten, die im bestehenden TEI-Markup als Strings in Attributwerten kodiert sind, durch RDF-Strukturelemente auszudrücken. Damit entfällt die Notwendigkeit einer String-Auswertung. Basierend auf den wissenschaftlichen Vorgaben wurde eine Ontologie des Beziehungsnetzes erstellt, aus der die Instanzen der einzelnen Verbindungen abgeleitet werden. Sofern es brauchbare Standard-Ontologien gibt, wurden diese verwendet, andernfalls wurde eine proprietäre Ontologie entwickelt und mit diesen kombiniert. Die Verwendung der W3C Standard Web Annotation Ontology zur Modellierung der Verbindungen wurde untersucht.
Zusätzlich zu diesem experimentellen Teil des Projekts gibt es einen konventionellen Teil, der das modifizierte TEI-Markup der Volltexte und die daraus mit XSLT generierten HTML-Seiten umfasst. Auf diese Weise wird das Projekt mit den bereits laufenden Vorhaben des ACDH-CH verknüpft.
In der ersten Projektphase standen vor allem die Auswahl der geeigneten Tagebücher, die Einigung auf die verschiedenen Annotationsebenen, die Schaffung einer Textgrundlage sowie Auszeichnung der Texte nach den Vorgaben von TEI und DTA im Vordergrund.
Für die Speicherung der Daten (Orts-, Institutionen., Schlagwort- und Personenregister, GND, GeoNames) wurden ein Repositorium auf Github eingerichtet.
In der zweiten Projekthälfte wurde das markup für den Textvergleich zwischen Tagebuch und entsprechendem Manuskript Fragmente erstellt, wobei unterschieden wird, ob Textteile gleich oder verschieden sind bzw. fehlen.
Viel Raum nahmen die Überlegungen und die Einigung auf die grafische Darstellung der verschiedenen Versionen der Tagebücher und die Möglichkeit unterschiedliche Ansichten von Tagebuch, Fragmenten, Faksimiles, TEI/XML kombinieren zu können ein. Daher steht nun eine Webanwendung zur Verfügung, die allerdings noch überarbeitet werden wird. Für die Website wurden außerdem mehrere Texte und Informationen zum Projekt und zur Nutzung der Site verfasst.
Keywords: Digitale Edition, TEI, RDF