ONAMA – Ontologie der Narrative des Mittelalters
- Hosting-Organisationen
- Uni Salzburg - Mittelhochdeutsche Begriffsdatenbank (MHDBDB), Institut für Realienkunde des Mittelalters u. der frühen Neuzeit (IMAREAL) und Interdisziplinäres Zentrum für Mittelalter und Frühneuzeit (IZMF)
- Verantwortliche Personen
- Katharina Zeppezauer-Wachauer, Peter Hinkelmanns, Isabella Nicka und Manuel Schwembacher
- Beginn
- Ende
Das Projekt „ONAMA“ („Ontologie der Narrative des Mittelalters“) beschäftigt sich mit der Erstellung eines computergestützten Systems von Relationen mittelalterlicher narratologischer Entitäten in Texten und Bildern.
Das interdisziplinäre ‚Joint Venture‘ ONAMA basiert auf den umfangreichen Korpora zweier Langzeitprojekte der Universität Salzburg, der Mittelhochdeutschen Begriffsdatenbank ( MHDBDB ) sowie der Bilddatenbank REALonline des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit (IMAREAL). Die beiden Datenbanken bieten einen umfassenden Zugriff auf die Bild- und Textwelt des Mittelalters: Bei REALonline kann ein_e Benutzer_in unter anderem ein Bildmotiv auswählen, um Zugang zu einer Vielzahl von Realisierungen dieses Themas in Kunstwerken und Artefakten zu erhalten. Über eine onomasiologische Begriffsontologie ermöglicht die MHDBDB den Zugriff auf Motive und Themen und liefert dazu die zugrunde liegenden Textstellen aus verschiedenen Quellen.
Durch die Verbindung der Beschreibungsdaten und Thesauri von REALonline und des Begriffssystems der MHDBDB wird mit einer sprach- und medien-unabhängigen Ontologie mittelalterlicher Narrative ein neues digitales Werkzeug geschaffen, das die fachlichen Grenzen zwischen bildlicher und textlicher Überlieferung überwindet und der Beantwortung vieler interdisziplinärer sowie intermedialer Forschungsfragen dient. So interessiert sich ONAMA beispielsweise dafür, wie Narrative in Bild und Text realisiert bzw. materialisiert werden, in welchem Kontext die materiellen Umsetzungen stehen und wie sich Wechsel von Medien und materiellen Informationsträgern auf das vermittelte Narrativ auswirken.
Die Nutzer_innen können über das ONAMA-Frontend gleichzeitig auf umfangreiche Annotationen zu Narrativen in Bildern und Texten zugreifen. So werden Bezüge oder Unterschiede innerhalb der breit gefächerten Korpora zu mittelalterlichen Quellen in den beiden Datenbanken einfach identifizierbar. Die narrativen Muster, die Texten und Bildern inhärent sind, werden nach zeitgemäßen digitalen Standards annotiert, visualisiert und können damit besser empirisch bewertet werden. Sämtliche im Rahmen von ONAMA generierten Daten werden der Scientific Community unter der Creative Commons CC BY-NC-SA Lizenz zur Verfügung gestellt und können beispielsweise als Basis für Fragen zu Narrativen in anderen digitalen Korpora weiterverwendet werden.