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NoMansLand: Nomadische Manuskriptlandschaften

Hosting-Organisationen
Institut für Iranistik
Verantwortliche Personen
Bruno De Nicola
Beginn
Ende

Dieses Projekt untersucht die Mechanismen, mit denen vormoderne Nomadenreiche wie das mongolische Ilkhanat des Iran (reg. 1260–1335), das Chaghatai-Khanat Zentralasiens (reg. 1225–1340) oder die frühen Timuriden mit den von ihnen eroberten lokalen Bevölkerungsgruppen interagierten. Das Hauptziel des Projekts ist die Analyse der kulturellen Symbiose zwischen nomadischen Herrschern und sesshafter Bevölkerung im mittelalterlichen Iran und Zentralasien auf der Grundlage kodikologischer Informationen, die in den Manuskripten dieser Zeit enthalten sind. Dieser Prozess des kulturellen Austauschs (Transkulturation) kann auf mehreren Ebenen in den beiden jeweils interagierenden Kulturen beobachtet werden, wobei Aspekte der „einheimischen“ Kultur in die „Migranten“ -Kultur eindringen und umgekehrt in einem Zyklus kultureller Interaktion, der keinem einzelnen Muster folgt oder auch nicht als unidirektionaler Prozess verstanden werden kann.

Das NoMansLand-Team wird sich dem Thema mit einer innovativen Methodik nähern, die sich auf die Produktion, die Verbreitung und den Gebrauch literarischer Werke unter besonderer Berücksichtigung der in den vorhandenen Manuskripten enthaltenen kodikologischen Informationen konzentriert. Digital Humanities spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Projekts, um einerseits die große Datenmenge zu verwalten und andererseits digitale Tools zu entwickeln, die dazu beitragen sollen, die Forschung auf diesem Gebiet zu verbessern. Eine unabhängige Open-Source-Datenbank von arabischen und persischen Manuskripten, die zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert in Eurasien kopiert und verbreitet wurden, soll geplant, entwickelt und bereitgestellt werden. Das Projekt kombiniert XML-Codierung mit GIS-Technologien und folgt den von TEI festgelegten Richtlinien. Diese interaktive Datenbank soll zusätzlich bio-bibliografische und kodikologische Informationen enthalten, die unser Team direkt aus den vorhandenen Manuskripten ableiten wird.

Das Projekt ist am Institut für Iranistik (ÖAW) angesiedelt und wird vom FWF finanziert (START-Preis 2019, Y 1232-G30). Das Projekt wird eng mit dem Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage (ACDH-CH) der ÖAW und unterschiedlichen internationalen Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten.

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