Media Relations: How and Why Older Women Care for Information and Communication Technologies
- Hosting-Organisationen
- Zentrum für Inter-Amerikanische Studien und Ageing + Communication + Technologies (ACT)
- Verantwortliche Personen
- Barbara Ratzenboeck
- Beginn
- Ende
Arbeiten, lernen, Nachrichten lesen, einkaufen, Hobbies, Austausch mit Familie und FreundInnen – immer mehr Aspekte unseres Alltagslebens finden online statt. Daher gewinnt Forschung zu den sozialen Praktiken, Strukturen und Konsequenzen der Digitalisierung sowie deren kulturellen Implikationen an Bedeutung. Wie und warum Menschen verschiedene (digitale) Medien nutzen, hängt von zahlreichen Faktoren ab, etwa sozioökonomischen Ressourcen, technologischer Infrastruktur, Standort, sozialen Normen in Bezug auf Gender und generationaler Position, aber auch individuellen Interessen. Ein tiefgreifendes Verständnis von Mediennutzung braucht daher Multiperspektivität und interdisziplinäre Blickwinkel. Das vor Kurzem fertig gestellte Dissertationsprojekt ‚Media Relations: How and Why Older Women Care for Information and Communication Technologies‘ untersuchte, wie Frauen 60 plus ‚alte‘ und ‚neue‘ Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Alltag nutzen und wie dies mit lebenslangen Erfahrungen von Technologiewandel in Zusammenhang steht. Genutzt wurde hierfür ein Mixed-Methods-Design, bestehend aus der deskriptiven Analyse von österreichischen Daten der ersten Welle der ‚ACT Cross-National Longitudinal Study: Older Audiences in the Digital Media Environment‘ (n= 1,281) (https://actproject.ca/act/longitudinal-study/) sowie der Auswertung von qualitativem Material, das durch Leitfadeninterviews, Walking Interviews in Wohnräumen und der Diskussion von Medienbiografien mit älteren Frauen entstanden ist. Wenngleich ältere Frauen eine vielfältige Gruppe darstellen und daher über unterschiedliche Erfahrungen mit IKT verfügen, haben sich einige Muster der IKT-Nutzung nachzeichnen lassen. Als besonders wichtig für die Mediennutzung älterer Frauen hat sich dabei eine „doppelte Logik des Kümmerns“ erwiesen. Entweder nutzen ältere Frauen neue IKT um sich um andere zu kümmern (insbesondere ihre Familien) oder sie sind zu beschäftigt damit, sich um andere zu kümmern, um sich mit neuen IKT auseinanderzusetzen. Für die Konzeptualisierung von IKT durch Frauen 60 plus ist die Idee des ‚Kümmerns‘ diskursiv wesentlich – und das unabhängig davon, ob sie sich als ausgiebige oder moderate Nutzerinnen von neuen IKT beschreiben.
Open Access Ressourcen zum Projekt
Ratzenböck, Barbara (2020). Media Relations: How and Why Older Women Care for Information and Communication Technologies. Dissertation. Universität Graz. https://unipub.uni-graz.at/download/pdf/5099170
Ratzenböck, Barbara (2016). ‚Examining the Experiences of Older Women with ICTs. Interrelations of Generation-Specific Media Practices and Individual Media Biographies‘, Nordicom Review, 37 (special issue): 57-70. doi: 10.1515/nor-2016-0023. https://www.nordicom.gu.se/sv/system/tdf/kapitel-pdf/10.1515_nor-2016-0023.pdf?file=1&type=node&id=37879&force
Ratzenböck, Barbara (2016). ”Let‘s Take a Look Together‘: Walking Interviews in Domestic Spaces as a Means to Examine ICT Experiences of Women 60+‘, Romanian Journal Of Communication And Public Relations, 18(1): 49-64. doi:10.21018/rjcpr.2016.1.201. https://journalofcommunication.ro/index.php/journalofcommunication/article/view/201
Danksagung: Die Forschung für dieses Projekt wurde unterstützt durch Mittel der Österreichischen Nationalbank (Jubiläumsfonds, Projektnummer: 15849) sowie des Social Sciences and Humanities Research Council of Canada to the Ageing, Communication, Technologies project 895-2013-1018 (actproject.ca).