In/Tangible European Heritage - Visual Analysis, Curation & Communication
- Hosting-Organisationen
- Universität für Weiterbildung Krems, Department für Kunst- und Kulturwissenschaften, ACDH-CH - Austrian Centre for Digital Humanities and Cultural Heritage, Free University Amsterdam, Slovenian Academy of Sciences and Arts (SASA), Universität Stuttgart, Aalto University, University of Helsinki, University of Southern Denmark (SDU) und Fluxguide Ausstellungssysteme GmbH
- Verantwortliche Personen
- Florian Windhager, Eva Mayr und Matthias Schlögl
- Beginn
- Ende
Europas kulturelles Erbe
Zahlreiche Digitalisierungsinitiativen und Datenbanken für das kulturelle Erbe („Cultural Heritage“) haben in den letzten Jahren den Zugang zu kulturellen und historischen Daten in ganz Europa erheblich verbessert. So wurden materielle Kulturgüter aus Museen, Archiven und Bibliotheken online zugänglich gemacht und von Plattformen wie Europeana transnational gebündelt. Gleichzeitig wurde immaterielles Kulturerbe – wie beispielsweise biografisches Wissen über KünstlerInnen – in Form von nationalen Datenbanken gesammelt und geteilt. Während diese Entwicklungen eine gute Basis zur erweiterten Rezeption und Nutzung des europäischen Kulturerbes bieten, verhindern unterschiedliche Einschränkungen – wie beispielsweise die fehlende Verknüpfung, Standardisierung oder Lesbarkeit lokaler Datensammlungen – eine optimale Verwertung der vorhandenen Daten.
Verbindungen schaffen
Das InTaVia-Projekt zielt darauf ab, solche Hindernisse durch strategische Innovation und nachhaltige Entwicklung von europäischer Informationstechnologie zu überwinden. So sollen materielle und immaterielle Vermögenswerte des europäischen Kulturerbes („In/Tangible European Heritage“) erstmalig digital zusammengeführt werden, um deren gegenseitige Kontextualisierung zu ermöglichen. Dies wird in Zukunft die synoptische Betrachtung von „Leben und Werk“ europäischer Kulturschaffender ermöglichen: Ausgehend von einzelnen Objekten (beispielsweise einem Gemälde oder einem Musikstück) oder von historisch-biografischen Ereignissen (von Revolutionen bis zu kulturellen Innovationen) wird ein Eintauchen in ganze Werksammlungen oder historisch verknüpfte Biografien möglich sein. Durch weitere Aggregation kann in der Folge die Kulturgeschichte ganzer Organisationen oder Regionen (von europäischen Städten ebenso wie historischen Kunstgattungen) sichtbar und erfahrbar gemacht werden. Dazu müssen neue Wege der Kreation, der Kuratierung und der transnationalen Integration von Daten entwickelt werden. Zudem soll ein eigens entwickeltes visuelles Analysestudio ExpertInnen (von HistorikerInnen bis zu KulturanbieterInnen) dabei helfen, unterschiedlichste Konstellationen von historischen Artefakten und Kontextwissen für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen und europäische Kulturgeschichte effektiver zu kommunizieren.
Innovatives Informationsportal für im/materielles Kulturerbe
Mit dieser Zielsetzung wird InTaVia ein prototypisches Informationsportal für die visuelle Analyse und Kommunikation von materiellen und immateriellen Kulturgütern entwickeln. Damit werden sich neue Einsichten vom unscheinbaren Detail bis hin zu den beziehungsreichen Panoramen auf das europäische Kulturerbe ergeben, was neue Wege der Wissensvermittlung eröffnet. Im Sinne der ‚Linked Open Data‘-Initative wird die Maschinenlesbarkeit und Verknüpfung von Kulturdaten verbessert, sodass diese nicht mehr nur isoliert betrachten werden können, sondern auch als größeres Bild des europäischen Kulturerbes, in dem die zahlreichen Zusammenhänge zwischen kulturellen, künstlerischen und wissenschaftlichen Bewegungen, die politische Grenzen immer schon transzendierten. Von den InTaVia-Ergebnissen profitieren Forschung, Pädagogik, Journalismus, Kulturkonsum und letztlich die (Selbst-)Wahrnehmung Europas im globalen Kontext.
Das Projektkonsortium
Das transdisziplinäre InTaVia-Konsortium baut auf erfolgreichen Kooperationen im Bereich von europäischen Forschungsinfrastrukturen und Digital Humanities-Projekten auf. Das Team bringt InformatikerInnen mit einem Fokus auf Visualisierung, Computerlinguistik und künstlicher Intelligenz zusammen mit VertreterInnen der digitalen Geisteswissenschaften, der Kognitionswissenschaft, Kulturwissenschaft und Geschichtswissenschaft. Ein breites Netzwerk von prominenten europäischen Museen und Kulturerbeinstitutionen hat schon im Vorfeld dem Projekt seine Unterstützung zugesagt. Finanziell wird InTaVia durch das EU-Förderprogramm Horizon 2020 ermöglicht, das auf die Unterstützung exzellenter Forschung sowie innovativer Produkte und Dienstleistungen spezialisiert ist.