Ephesos 4D – Die virtuelle Stadt

Das Projekt „Ephesos 4D – Die virtuelle Stadt“ entwickelt die lange Tradition grafischer Rekonstruktionen von Gebäuden und Stadträumen zur Darstellung von Forschungsergebnissen in der Archäologie und Bauforschung weiter. Erstmals werden die vielfältigen Rekonstruktionszeichnungen, die aus der über 125jährigen Ephesos-Forschung resultieren, in ihrer Gesamtheit systematisch auf Basis einheitlicher Regeln und unter Berücksichtigung internationaler Standards zur Computer-basierten Visualisierung von Kulturerbe digital modelliert. Ihre Verortung in einem digitalen Stadtmodell erfolgt unter Verwendung aktueller geodätischer Daten. Umgesetzt werden die Visualisierungen durch die auf multimediale Darstellung von Forschungsergebnissen spezialisierte Firma 7reasons Medien GmbH.

Die über 2000jährige Geschichte der Stadt erfordert für die Visualisierung eine Definition von Phasen der Stadtbaugeschichte, auf die sie sich jeweils bezieht. Im aktuellen Projektabschnitt werden das kaiserzeitliche Ephesos sowie das Ephesos der Spätantike betrachtet.

Mit dem Projekt werden die erforschten ephesischen Bauten in ihren stadträumlichen und zeitgeschichtlichen Kontext gesetzt. Dadurch können nicht nur urbane Bezüge und stadtplanerische Konzepte virtuell einer interessierten Öffentlichkeit verdeutlicht werden, es eröffnen sich auch neue wissenschaftliche Anwendungsmöglichkeiten für Computer-gestützte Werkzeuge und Simulationen, die zum Beispiel im Rahmen urbanistischer oder architekturhistorischer Fragestellungen zukünftig nutzbar sind.

Für die Ephesos-Forschung bedeutet das Projekt zudem eine neue Qualität in der Darstellung und Vermittlung komplexer Transformationsprozesse der Stadtbaugeschichte.

Illustration Die sog. Alytarchenstoa im kaiserzeitlichen Ephesos (Rekonstruktion: OeAW-OeAI/7reasons Medien GmbH; basierend auf: U. Quatember – V. Scheibelreiter – A. Sokolicek, Die sog. Alytarchenstoa an der Kuretenstraße von Ephesos, AForsch 15, 2009, S. 111-154)