Erschließung der Handschriften aus der Bibliothek des Matthias Corvinus in Österreich
- Hosting-Organisationen
- Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB)
- Verantwortliche Personen
- Andreas Fingernagel und Katharina Kaska
- Beginn
- Ende
Die sogenannte Bibliotheca Corviniana in Buda, benannt nach dem ungarischen König Matthias Corvinus (1443-1490), war eine der ersten königlichen Bibliotheken nördlich der Alpen und eine der bedeutendsten Büchersammlungen ihrer Zeit. Seit 2005 ist sie Teil des UNESCO Weltdokumentenerbes .
Unter den Bibliotheken des 15. Jahrhunderts stach die Sammlung des Königs aus mehreren Gründen hervor:
- Er sammelte Klassikertexte sowohl auf Latein als auch auf Griechisch.
- Er gab prachtvoll illuminierte Handschriften in Auftrag und etablierte eine eigene Hofwerkstatt.
- Die Handschriften erhielten prächtige Renaissance-Einbände mit seinem Wappen.
- Seine Bibliothek zog viele Humanisten an, die Annotationen in den Büchern hinterließen und mitunter Handschriften in ihre Heimatstädte mitnahmen.
Nach Matthias‘ Tod existierte die Bibliothek noch einige Jahrzehnte, bis sie schließlich durch die Osmaneneinfälle des 16. Jahrhunderts zerstreut und zerstört wurde. Heute finden sich weltweit etwa 220 Handschriften in verschiedenen Bibliotheken, darunter 40 in der Österreichischen Nationalbibliothek.
Seit Jahren widmet sich die ungarische Nationalbibliothek (Országos Széchényi Könyvtár) der Erforschung dieser „Corvinen“ und sammelt Beschreibungen auf der Website corvina.hu . Als Beitrag zu diesem Langzeitvorhaben hat die ÖNB ein zweijähriges Projekt zur Erforschung der Corvinen in Österreich gestartet. In einem internationalen und interdisziplinären Team von Philolog*innen, Kunsthistoriker*innen und Einbandspezialist*innen werden ausführliche, TEI-P5 konforme Handschriftenbeschreibungen erstellt, die über eine digitale Plattform zusammen mit Digitalisaten zugänglich gemacht werden. So ist eine benutzerfreundliche Bedienung sowie ein einfacher Datenaustausch mit anderen Projekten und Datenbanken sichergestellt.
Projektpartner
Österreichische Nationalbibliothek Österreichische Akademie der Wissenschaften Ungarische Nationalbibliothek (Országos Széchényi Könyvtár)
Projektteam
Andreas Fingernagel (ÖNB) Ivana Dobcheva Christian Gastgeber (ÖAW) Katharina Kaska (ÖNB) Roszondai Marianne Friedrich Simader (ÖNB) Maria Theisen (ÖAW) Zsupán Edina (Országos Széchényi Könyvtár)