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IKM - Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen
Verantwortliche Personen
PD Dr. Robert Klugseder
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Ende

Liturgie und Musik in der mittelalterlichen Kirchenprovinz Salzburg.

Die Kirchenprovinz Salzburg mit ihren Suffragan- und Eigenbistümern war über viele Jahr­hunderte hinweg maßgeblich an der kulturgeschichtlichen Entwicklung Österreichs und Bayerns beteiligt. Umso wichtiger ist es, die zahlreich erhaltenen liturgisch-musi­kalischen Quellen, die ein wichtiger Bestandteil dieses kulturgeschichtlichen Erbes sind, in digitaler Form zu erschließen und wissenschaftlich auszuwerten.
Bei der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Libri Ordinarii (liturgische Regelbücher) muss der kritischen Über­tragung der lateinischen Texte eine fundierte Analyse der Ursprünge der Liturgie und der Kommentare folgen. Primäre Aufgabe des Projekts wird es sein, die Libri Ordinarii aus Salzburg, Passau, Freising, Regensburg und Seckau in TEI taugliche Version zu trans­formieren. In einem zweiten Schwerpunkt sollen die Sekundärquellen, also die liturgisch und liturgisch-musikalischen Quellen wie Graduale, Missale, Sequentiare, Antiphonare usw. erschlossen und für die Implementation in die Webplattform aufbereitet werden, um hinter den Incipits der Libri ordinarii auch die konkreten Gestalten z.B. eines Gesanges in vollständiger Form und mit musikalischer Notation vor sich zu haben. Die formale Erschließung ermöglicht es, die Zeugen der Liturgie automatisch zu vergleichen und so Hinweise auf Gemeinsamkeiten und Eigen­ständigkeit zu gewinnen. Die gerade ge­zeigten Vergleichsmöglichkeiten sollen letztendlich helfen, das Gemeinsame zu er­kennen und das Proprium der einzelnen Traditionen zu definieren.
Die Textgattung Liber Ordinarius verlangt nach einer semantisch angereicherten Edition, die mit Printmedien nicht umgesetzt werden kann. Das Projekt wird die mehrschichtigen Texte digital zur Verfügung stellen. Auf Grundlage kontrollierter Vokabularien werden semantisch angereicherte TEI/MEI-Dokumente erzeugt.
Das Forschungsprojekt wird in Kooperation mit dem Zentrum für Infor­ma­tions­modellierung (ZIM) der Universität Graz durchgeführt. Die digitalisierten und ausgezeichneten Objekte werden in GAMS, dem Fedora Commons based Humanities Asset Management System des ZIM verwaltet, veröffentlicht und langzeitarchiviert.
Das auf fünf Jahre angelegte Forschungsvorhaben ist Teil der Digital Humanities Initiative Langzeitprojekte Kulturelles Erbe der ÖAW und wird durch die Österreichische National­stiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung fin­an­ziert.