Zum Hauptinhalt springen

Kataster Tirol Digital

Hosting-Organisationen
Uni Innsbruck - Forschungszentrum Digital Humanities
Verantwortliche Personen
Günter Mühlberger, Kurt Scharr und Gerhard Siegl
Beginn
Ende

Der Franziszeische Kataster ist der erste vollständige Liegenschaftskataster der Donaumonarchie. Entstanden in den 1810er bis 1870er-Jahren weist er die Grundstücke des Gebiets des Kaisertums Österreich mit dem Ziel nach, eine einheitliche Basis für die Bemessung der Grundsteuer zu schaffen. Im Kronland Tirol-Vorarlberg wurde der Franziszeische Kataster (»Urmappe«) in mehrjähriger Arbeit zwischen 1851 und 1861 im Maßstab 1:2880 aufgenommen. Zusätzlich zu den über 3000 Urmappen liegen die sogenannten Detailvermessungsoperate (DVO) vor. Hier wiederum sind von entscheidender Bedeutung die Bau- und Grundparzellenprotokolle, da sie die Namen, den Stand und Wohnort der Eigentümer, sowie die Nutzungsart und die Größe der Parzelle enthalten. Über die Parzellennummer sind die Protokolle mit den Urmappen verknüpft.

Im Projekt wurden alle Begleitdokumente digitalisiert und mittels automatisierter Handschriftenerkennung erfasst. Sie sind bereits im Volltext durchsuchbar und erlauben so den raschen Zugriff. Ergänzt wird diese Anwendung von einer Citizen-Science Plattform, bei der die Details der Bau- und Grundparzellenprotokolle manuell erfasst und mit den Urmappen verknüpft werden können. Eine besondere Rolle spielen hier das Tiroler Bildungsforum und die Tiroler Ortschronisten, die vielfach als ehrenamtliche Mitarbeiter diese Arbeit übernehmen. Ein erster Prototyp der Anwendung ist im September 2020 online gegangen, seither wurden mehr als 1000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet und knapp 200.000 Parzellen erfasst. Das Projekt wird nach dem Ende der Projektförderung von der Universität Innsbruck, der READ-COOP SCE und dem BEV weitergeführt werden. Sowohl Bundesländer, als auch einzelne Gemeinden in Österreich können sich jederzeit bei den Projektbetreibern melden, um die Anwendung auch auf ihr Gebiet auszuweiten.

Hier erfahren Sie mehr: Transkribus für Katasterdokumente. Ein Werkstattbericht