Train the Trainers: Urheberrecht & Open Access in der akademischen Lehre
Wann: Freitag, 13. Jänner 2023, 9:00 – 17:30
Wo: Hybrid – Elisabethstraße 59/III, 8010 Graz – Zentrum für Informationsmodellierung SR 81.31
+ Stream (Daten werden noch bekanntgegeben)
Anmeldung & Kontakt: elisabeth.raunig(at)uni-graz.at
Im Rahmen des Projekts DiTAH (Digitale Transformation der österreichischen Geisteswissenschaften) und im Rahmen von CLARIAH-AT ist ein Fokus das Angebot von digitalen Weiterbildungs-, Lehr- und Lernmaterialien. Die orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit digitaler Medien kommt z.B. berufstätigen Studierenden zugute. Sie bietet aber auch die Möglichkeit, Lehrangebote zu schaffen, die nicht an fixe Zeiten und Räumlichkeiten gebunden sind. Lehrinhalte, Tutorien und (Selbst)Evaluierung von Gelerntem können so wesentlich effektiver eingesetzt werden.
Mit dem Schritt der Publikation dieser Materialien im Internet wird aber automatisch auch der Adressatenkreis und die damit erreichbare Öffentlichkeit größer. Spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen Bilder und Texte nicht nur nach den wissenschaftlichen Kriterien referenziert sein, sondern auch die unterschiedlichen Aspekte des Urheberrechts müssen berücksichtigt werden. Was bei der Erstellung von (digitalen) Lehrmaterialien beachtet werden muss, wird in diesem Workshop vorgestellt.
Programm
9:00 – 10:30: Einführung in die Grundlagen des Urheberrechts im Kontext digitaler Lehre (Walter Scholger)
Die Einheit beschäftigt sich mit den Grundlagen des Urheberrechts und beantwortet Fragen aus der täglichen (Lehr-)Praxis an Hochschulen: Unter welchen Umständen dürfen Lehrende urheberrechtlich geschütztes Material verwenden und Studierenden zur Verfügung stellen? Welche Pflichten sind mit der Veröffentlichung von Lehrinhalten auf Webseiten verbunden? Wie können Lehrende ihre Lehrveranstaltungsmaterialien zur Nachnutzung als OER lizenzieren?
11:00 – 12:30: Bildrecht für Lehrende (Charlotte Reuß)
Innerhalb des Workshops werden die theoretischen Grundlagen zum Urheberrechtsgesetz und der damit verbundenen Nutzung von Bildern im universitären Kontext thematisiert und anhand von Beispielen erarbeitet. Neben der Skizzierung bestehender Problematiken, stehen vor allem lösungsorientierte Ansätze im Vordergrund, ebenso wird Raum für Fragen und Austausch sein.
14:00 – 15:30: Open Access (Christian Kaier)
Open Access (OA) steht für den freien Zugang zu und eine möglichst uneingeschränkte Weiterverwendung von wissenschaftlicher Literatur. Forschungsergebnisse stehen damit auch der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung, womit ihre Sichtbarkeit und ihr gesellschaftlicher Nutzen weiter zunehmen. Während der Open-Access-Anteil am Publikationsaufkommen rasch ansteigt, werden auch die Wege und mit der Transformation verbundene Fragen komplexer. Der Vortrag fasst Prinzipien und Varianten von OA zusammen und thematisiert aktuelle Herausforderungen bei der Umstellung des
wissenschaftlichen Publizierens auf OA.
16:00 – 17:30: Open Educational Resources (Michael Kropp)
Open Educational Resources (OER) sind freie Bildungsressourcen, die zur rechtssicheren und kostenlosen Nutzung, Bearbeitung und Weiterverbreitung zur Verfügung stehen. Dazu verwenden die Erstellerinnen und Ersteller dieser Ressourcen spezielle Lizenzmodelle, die die Weiterverwendung der Materialien regeln. OER folgen damit dem Grundsatz: Was nicht explizit verboten ist, ist erlaubt.
Vortragende
Mag.phil. Christian Kaier (Universitätsbibliothek Graz) arbeitet im Bereich der Publikationsservices und ist Ansprechpartner für die Themen Publikationsberatung, Open Access und Publikationsförderung.
Mag. Dr. Michael Kopp (Universität Graz) ist Leiter des Zentrums für digitales Lehren und Lernen an der Universität Graz. Er verantwortet die Entwicklung von Methoden, Strategien und Lösungen im Bereich der Mediendidaktik und der Medienproduktion sowie in Hinblick auf den Einsatz von Bildungstechnologien. Kopp beschäftigt sich bereits seit über zehn Jahren mit OER und ist maßgeblich an zahlreichen OER-Projekten beteiligt.
Charlotte Reuß, BA, M.A., dissertiert an der Universität für angewandte Kunst in Wien zum Thema „Visual Arts‘ Accessibility in the Digital Realm“. Sie studierte Kunstgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und an der Universität Wien. Sie hat an diesen Universitäten an mehreren Projekten, u.a. IMAGE+, mitgearbeitet. Ihre Fachexpertise umfasst die Bereiche Copyright, Kunst im Internet, Medienkunst und Computeranimation.
Mag.phil. Walter Scholger (Universitätsbibliothek Graz) studierte Geschichte und Angewandte Kulturwissenschaften (Kulturmanagement) in Graz und Maynooth. Neben Projektmanagement widmet er sich rechtlichen Aspekten der (digitalen) Wissenschaft, Open Science und der digitalen Veröffentlichung und Nachnutzung von Forschungsdaten aus den Bereichen Wissenschaft und Kulturerbe und verfolgt diese Themen auch im Rahmen internationaler Arbeitsgruppen (DARIAH-ELDAH, CLARIN-CLIC).