Österreichisches Treffen zur Digitalen Linguistik: Rezente Entwicklungen in Österreich (ÖLT 2023)


Wann: 8. Dezember 2023 – im Rahmen der Konferenz 47. Österreichische Linguistiktagung 2023

Wo: Universitätszentrum Wall, 8010 Graz, Österreich

Anmeldung: Anmeldungen sind bis zum 30.10.2023 über das Event-Tool ESRA möglich.
Weitere Informationen finden Sie hier.


Digitale Linguistik ist ein wachsendes interdisziplinäres Feld an der Schnittstelle traditioneller Linguistik, Informationstechnologie und Sozialwissenschaften. Dies zeigt sich auch anhand von neuen Projekten, neuen Publikationsreihen und Lehrveranstaltungen.
Ein zentraler Punkt der digitalen Linguistik sind die Sprachdaten, d.h. digitale Artefakte, die die menschliche Sprache als Ausdrucksform verwenden. Die Bandbreite dieser Sprachdaten reicht von Social Media Inhalten, über Parlamentsprotokolle und Zeitungen bis hin zu mittelalterlichen Manuskripten. Solche Daten werden unter anderem verarbeitet, annotiert, analysiert, kuratiert, geteilt, archiviert und wiederverwendet. Daher erstreckt sich das Themenspektrum von der Erstellung von z.B. digitalen Sprachressourcen (Corpora, Wörterbücher, etc.) und deren Analyse über die Verwendung von Standards und Forschungsinfrastrukturen bis hin zu Methoden der Langzeitarchivierung oder Nachnutzung dieser Sprachdaten.

Mörth & Wissik (2018) haben bereits gezeigt, dass es in Österreich eine sehr aktive Forschungslandschaft gibt, die digitale Sprachressourcen auf unterschiedlichste Weise nutzt und in den Kontext der europäischen Forschungsinfrastruktur für digitale Sprachressourcen CLARIN (Fišer & Witt, 2022) und deren österreichisches Gegenstück CLARIAH-AT einbettet. Die rezenten Entwicklungen, wie etwa neue Projekte oder Lehrveranstaltungen zu digitaler Linguistik bestätigen, dass es sich auch in Österreich um ein rasant wachsendes Feld handelt.

Ziel dieses Workshops ist es, die rezenten Entwicklungen in der Forschungslandschaft in Österreich aufzugreifen, und unterschiedliche Projekte aus der österreichischen Forschungslandschaft, welche mit oder an Methoden der digitalen Linguistik arbeiten, und die darin involvierten WissenschaftlerInnen zu vernetzen. Es sollen dadurch erstens methodologische Erkenntnisse ausgetauscht werden und, zweitens Synergien durch das gegenseitige Verfügbarmachen von digitalen Sprachressourcen entstehen, auch im Rahmen von CLARIAH-AT.

Literatur:
Mörth, Karlheinz & Wissik, Tanja. „4. Digitale Sprachressourcen in Österreich“. Digitale Infrastrukturen für die germanistische Forschung. In: Henning Lobin, Roman Schneider & Andreas Witt (Hrsg.), Berlin, Boston: De Gruyter, 2018, 73-88.

Fišer, Darja & Witt, Andreas. CLARIN: The Infrastructure for Language Resources, Berlin, Boston: De Gruyter, 2022.

Workshopleitung:
Tanja Wissik, Österreichische Akademie der Wissenschaften, tanja.wissik@oeaw.ac.at
Karlheinz Mörth, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Karlheinz.Moerth@oeaw.ac.at


(vorläufiges) Programm

Freitag, 8. Dezember

Session 1

  • 10:30 Digitale Linguistik und Forschungsinfrastrukturen: eine österreichische Perspektive
    Tanja Wissik & Karlheinz Mörth (ÖAW)

  • 11:00 10 Years of GRASS development: Experiences from annotating a large corpus of conversational Austrian German
    Barbara Schuppler , Anneliese Kelterer & Martin Hagmüller (TU Graz)

  • 11:30 Aufbereitung eines digitalen, variationslinguistischen Korpus zur (wissenschaftlichen) Weiternutzung – das SFB Deutsch in Österreich Korpus
    Markus Pluschkovits & Markus Kunzmann (ÖAW)

  • 12:00 Erstellung und Publikation von Sprachressourcen gemeinsam mit Bürger*innen – am Beispiel eines Wörterbuchs für „Deutsch in Österreich“
    Barbara Heinisch (Uni Wien)

12:30 – 13:30 Lunch Break

Session 2

  • 13:30 Safe (data) mining practices? Digital Discourse Studies and the role of social media providers
    Susanne Kopf (WU)

  • 14:00 Substantivplurale in vier österreichischen Korpora: Identifikation und Analyse von Standard- vs. Nonstandardformen aus Perspektive der digitalen Linguistik
    Katharina Korecky-Kröll (Uni Wien / ÖAW)

  • 14:30 Digitale Verfahren der Sprachanalyse und bildungsbezogene Linguistik
    Cordula Meißner (Uni Innsbruck)

  • 15:00 Deutsche Lautgesetzmaschine – Eine Projektskizze
    Julian Blaßnigg (PLUS)

15:30 – 16:00 Coffee Break

Session 3

  • 16:00 Digitale Linguistik und Digital Humanities am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Innsbruck
    Claudia Posch & Gerhard Rampl (Uni Innsbruck)

  • 16:30 Eine korpuslinguistische Suche nach dem ’Keyword’ in den Zaubermärchen der Brüder Grimm
    Manfred Sellner (PLUS)

  • 17:00 Frequency and other correlates of semantic change
    Andreas Baumann (Uni Wien)

  • 17:30 Diskussion & Résumé