Die CLARIAH-AT Arbeitsgruppen

Anhand der Leitlinien aus der Digital Humanities Austria Strategie 2021+ hat sich das CLARIAH-AT Konsortium in vier Arbeitsgruppen formiert. Ihre Aufgabengebiete und Aktivitäten umfassen:

Forschungsinfrastrukturen und Netzwerke

Das Hauptziel der Arbeitsgruppe ist die Fortführung einer starken Beteiligung an den beiden europäischen Forschungsinfrastrukturkonsortien im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften, CLARIN-ERIC und DARIAH-EU. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit und Vernetzung mit thematisch relevanten nationalen und internationalen (Forschungs-)Infrastrukturen angestrebt und die Zusammenarbeit und Kommunikation in diesen Bereichen gefördert. Um dieses Ziel zu erreichen, wird eine jährliche nationale Veranstaltung organisiert und die Arbeitsgruppe strebt eine Intensivierung der Kooperationen mit Kunsthochschulen, Fachhochschulen und Gedächtnisinstitutionen an.

Ein weiteres Ziel der Arbeitsgruppe ist die Sicherung der Nachhaltigkeit von Infrastrukturmaßnahmen. Dringend erforderlich sind sowohl eine nationale Forschungsdateninfrastruktur als auch nationale Finanzierungswege für den Aufbau und die langfristige Pflege von Infrastruktur und Diensten. Der Aufbau, die Weiterentwicklung und die Pflege einer Forschungsdateninfrastruktur ist eine nationale Aufgabe, die nicht von einzelnen Institutionen allein getragen werden kann und soll.

AG-Leiter: Walter Scholger, Universität Graz, ZIM
Kontakt: forschungsinfrastrukturen@clariah.at

Forschungsdaten und Repositorien

Ziel der Arbeitsgruppe ist der Aufbau eines Repositorien-Netzwerks für geisteswissenschaftliche Forschungsdaten, das auf der bestehenden Infrastruktur an österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen aufbaut. Ziel ist die Harmonisierung bestehender Repositorien durch die Entwicklung, Implementierung und Empfehlung von gemeinsam definierten Lösungen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Praxisworkshops, Richtlinien und konkrete Anforderungen zur Verfügung gestellt. Ein weiteres Ziel ist es, die Qualität und Verfügbarkeit von Metadaten aus österreichischen Quellen in europäischen Aggregatoren zu verbessern.

Besonderes Augenmerk wird auch auf die Einrichtung einer zentralen Plattform und einer Präsentationsmöglichkeit für die Digital Humanities in Österreich gelegt. Die Arbeitsgruppe setzt sich darüber hinaus für einen umfassenden Open Access in den Digital Humanities ein, indem sie die langfristige Verfügbarkeit von Forschungsdaten und Quellensammlungen und eine konsequente Anwendung der FAIR-Prinzipien unterstützt.

AG-Leiter: Matej Ďurčo, ÖAW, ACDH-CH
Kontakt: repositorien@clariah.at

Methoden und Werkzeuge

Ein Kernziel innerhalb der Digital Humanities ist die Entwicklung und nachhaltige Bereitstellung offener, innovativer digitaler Methoden und Forschungswerkzeuge sowie digitaler Forschungsdaten. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit von Werkzeugen und Methoden zu stärken und ihre Stabilität und offene Verfügbarkeit in den Mittelpunkt zu stellen, indem sie zu einem integralen Bestandteil von Forschungsdatenmaßnahmen gemacht werden. 

CLARIAH-AT fungiert auch als nationaler Vermittler, der etablierte Forschungswerkzeuge für die Gemeinschaft zugänglich macht. Mit dem CLARIAH-AT Transkribus-Stipendium unterstützen wir in Österreich ansässige NachwuchswissenschaftlerInnen im Bereich Digital Humanities (DH) mit kostenlosen Credit-Paketen für (handschriftliche) Texterkennung für ihre Dissertation und ihr individuelles Projekt. Über den CLARIAH-AT Lizenzpool können NachwuchswissenschaftlerInnen Softwarelizenzen beantragen, die speziell für die Durchführung ihres DH-Forschungsprojekts benötigt werden, sofern sie technisch notwendig sind. 

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ist die Entwicklung von tragfähigen und realistischen Geschäftsmodellen für Dienstleistungen und personellem Know-how sowie die Förderung der Methodenmobilität mit der Industrie/Wirtschaft und eine engere Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Industrie im Bereich der Digital Humanities. CLARIAH wird Begegnungsräume schaffen, um einen Dialog mit der Industrie zu initiieren und Geschäftsmodelle für eine synergetische Zusammenarbeit und den gegenseitigen Transfer von Know-how und Wissen zu entwickeln.

AG-Leiterin: Vera Maria Charvat, ÖAW, ACDH-CH
Kontakt: methoden@clariah.at

Ausbildung, Training und Wissenstransfer

Mit ihrem Fokus auf den Bereich Lehre und Wissenstransfer zielt die Arbeitsgruppe auf die Verbesserung und Intensivierung der Kommunikation zwischen den verschiedenen Studienstandorten der Digital Humanities in Österreich ab. Darüber hinaus unterstützt sie den Wissenstransfer in verschiedenen Formen, wie z.B. durch den Austausch von standortspezifischer Expertise, durch die Anrechenbarkeit von nationalen „in-kind“-Leistungen für die europäischen Forschungsinfrastrukturen CLARIN und DARIAH, die Förderung der Mobilität von Lehrenden, die Förderung von Kooperationen zwischen Lehr- und Gedächtnisinstitutionen und die Unterstützung des Wissenstransfers in die LehrerInnenausbildung.

Darüber hinaus unterstützt die Arbeitsgruppe den wissenschaftlichen Nachwuchs mit Reisestipendien und führt außeruniversitäre Veranstaltungen zum Wissenstransfer durch.

Der dritte Aufgabenbereich der Arbeitsgruppe ist die Einrichtung eines gemeinsamen virtuellen Helpdesks, welcher die gebündelte Expertise der Partner für methodische Beratung und Projektberatung im Bereich der Digital Humanities nutzt.

AG-Leiter: Helmut Klug, Universität Graz, ZIM
Kontakt: wissenstransfer@clariah.at