
Tara Andrews
Tara Andrews ist seit 2016 Universitätsprofessorin für Digital Humanities am Institut für Geschichte.
Mit einem Bachelor of Science in Geisteswissenschaften und Ingenieurwesen vom Massachusetts Institute of Technology (1999) und den Abschlüssen Master (2005) und Doktor (2009) der Philosophie in Byzantinistik und Armenistik von der Universität Oxford hat ihre doppelte wissenschaftliche Ausbildung sowie ihre berufliche Erfahrung in der Softwarebranche wertvolle und seltene Perspektiven für den Einsatz digitaler und computergestützter Methoden in geisteswissenschaftlichen Bereichen eröffnet.
Andrews‘ Fachgebiete umfassen die Geschichte und Geschichtsschreibung des christlichen Nahen Ostens im zehnten bis zwölften Jahrhundert, die Anwendung rechnerischer und statistischer Methoden zur Rekonstruktion der Vervielfältigungsgeschichte antiker und mittelalterlicher Handschriften (Stemmatologie) sowie Überlegungen zu den Auswirkungen des Einsatzes digitaler Medien und rechnerischer Methoden in geisteswissenschaftlichen Kontexten.
Sie wurde oftmals eingeladen, auf akademischen Konferenzen und bei Veranstaltungen der Industrie Keynotes zu halten. Außerdem hat sie sowohl zum Inhalt der armenischen Quellen als auch zur technischen Pflege der „ Online-Prosopographie der byzantinischen Welt “ beigetragen, hat zwei Sammlungen von Aufsätzen zum Thema Software und computergestützte Analyse in der Textforschung herausgegeben bzw. mit herausgegeben, und hat mehrere Zeitschriftenartikel sowie eine Monographie zu Themen veröffentlicht, die sowohl die mittelalterliche armenische Geschichte als auch die digitale wissenschaftliche Praxis betreffen.
Ihr wissenschaftliches Schaffen erstreckt sich auch auf Forschungssoftware, insbesondere auf die „ Stemmaweb “-Suite von Online-Tools für die Analyse von Textvarianten und den damit verbundenen Stemma-Hypothesen, aber auch auf eine Reihe kleinerer Tools, deren Quellcode auf Github veröffentlicht wurde.
Von 2021 bis 2026 wird sie PI des ERC-Projekts RELEVEN sein, das darauf abzielt, die Geschichte des elften Jahrhunderts in der christlichen Welt durch eine digitale Neumodellierung der vorhandenen Daten aus einer neuen Perspektive zu betrachten.