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Universität Wien

Die Universität Wien ist die größte und eine der ältesten Universitäten des deutschsprachigen Raums. Ihre ca. 90.000 Studierenden und 10.000 MitarbeiterInnen arbeiten in 20 Fakultäten/Zentren und mehreren Service- und zentralen Support-Einheiten, von denen sich viele mit digitalen Themen beschäftigen.

Der Masterstudiengang Digital Humanities wird gemeinsam von der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät und der Philologisch-Kulturwissenscahftlichen Fakultät organisiert, die beide über engagiertes Personal auf allen akademischen Ebenen verfügen, das eine breite Palette verschiedener Ansätze für daten- und computerbasierte Forschung vertritt. Diese beiden Fakultäten arbeiten eng mit anderen relevanten Akteuren innerhalb der Universität zusammen, z.B. mit der Universitätsbibliothek , dem Zentralen Informatikdienst und den institutionellen Repositorien PHAIDRA und AUSSDA , sowie mit dem Rektorat für Digitalisierung und Wissenstransfer und dem Forschungsnetzwerk Data Science . Auch außerhalb der Universität gibt es DH-bezogene Kooperationen mit anderen relevanten Institutionen in diesem Bereich, in Österreich und darüber hinaus.

Personen

  • Tara Andrews

    Tara Andrews ist seit 2016 Universitätsprofessorin für Digital Humanities am Institut für Geschichte.

    Mit einem Bachelor of Science in Geisteswissenschaften und Ingenieurwesen vom Massachusetts Institute of Technology (1999) und den Abschlüssen Master (2005) und Doktor (2009) der Philosophie in Byzantinistik und Armenistik von der Universität Oxford hat ihre doppelte wissenschaftliche Ausbildung sowie ihre berufliche Erfahrung in der Softwarebranche wertvolle und seltene Perspektiven für den Einsatz digitaler und computergestützter Methoden in geisteswissenschaftlichen Bereichen eröffnet.

    Andrews‘ Fachgebiete umfassen die Geschichte und Geschichtsschreibung des christlichen Nahen Ostens im zehnten bis zwölften Jahrhundert, die Anwendung rechnerischer und statistischer Methoden zur Rekonstruktion der Vervielfältigungsgeschichte antiker und mittelalterlicher Handschriften (Stemmatologie) sowie Überlegungen zu den Auswirkungen des Einsatzes digitaler Medien und rechnerischer Methoden in geisteswissenschaftlichen Kontexten.

    Sie wurde oftmals eingeladen, auf akademischen Konferenzen und bei Veranstaltungen der Industrie Keynotes zu halten. Außerdem hat sie sowohl zum Inhalt der armenischen Quellen als auch zur technischen Pflege der „ Online-Prosopographie der byzantinischen Welt “ beigetragen, hat zwei Sammlungen von Aufsätzen zum Thema Software und computergestützte Analyse in der Textforschung herausgegeben bzw. mit herausgegeben, und hat mehrere Zeitschriftenartikel sowie eine Monographie zu Themen veröffentlicht, die sowohl die mittelalterliche armenische Geschichte als auch die digitale wissenschaftliche Praxis betreffen.

    Ihr wissenschaftliches Schaffen erstreckt sich auch auf Forschungssoftware, insbesondere auf die „ Stemmaweb “-Suite von Online-Tools für die Analyse von Textvarianten und den damit verbundenen Stemma-Hypothesen, aber auch auf eine Reihe kleinerer Tools, deren Quellcode auf Github veröffentlicht wurde.

    Von 2021 bis 2026 wird sie PI des ERC-Projekts RELEVEN sein, das darauf abzielt, die Geschichte des elften Jahrhunderts in der christlichen Welt durch eine digitale Neumodellierung der vorhandenen Daten aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

  • Andreas Baumann

    Andreas Baumann ist Senior Scientist und Koordinator für Digital Humanities an der Fakultät für Philologie und Kulturwissenschaften der Universität Wien.

    Er hat einen Hintergrund in Linguistik und Mathematik und promovierte in Kognitionswissenschaften mit Schwerpunkt auf der Modellierung der evolutionären Dynamik der Phonotaktik in Englisch, Polnisch und Afrikaans.

    Er war Gastforscher an der Universität Stellenbosch, am South African Center for Epidemiological Modeling and Analysis und an der Universität Turin. Von 2019 bis 2021 war er Gastforscher am ACDH-CH und leitender Forscher in zwei Projekten über semantische und emotionale Dynamik im Österreichisch Deutsch Lexikon ( DYLEN , DYSEN ).

    In seiner Forschung kombiniert Andreas Baumann Methoden aus der mathematischen Evolutionsökologie, der Datenwissenschaft und der Korpuslinguistik, um die Evolution, Komplexität und Vielfalt von Sprachen zu untersuchen. In der Lehre konzentriert er sich auf quantitative und statistische Modellierung für die Geisteswissenschaften sowie auf Textverarbeitung und -analyse. Andreas Baumann ist regelmäßig als externer Dozent an der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań tätig.

    An der Universität Wien, wo er Teil der DH-Steuerungsgruppe ist, ist Andreas Baumann an der Koordination des Erweiterungscurriculums und des Mastercurriculums in Digital Humanities sowie an der Organisation von Veranstaltungen und Workshops mit Schwerpunkt auf DH-Forschung, Tools und Aktivitäten beteiligt.

  • Thomas Wallnig

    Thomas Wallnig ist leitender Wissenschaftler für digitale Forschungsangelegenheiten an der Fakultät für Geschichts- und Kulturwissenschaften der Universität Wien.

    Er ist ausgebildeter Historiker der Frühen Neuzeit und Herausgeber historischer Quellen und hat eine venia legendi in Moderner Geschichte.

    Er war PI des FWF-Startprojekts „Monastic Enlightenment and the Bendictine Republic of Letters“, sowie mehrerer anderer korrespondenzbezogener Projekte. Er war Ko-Vorsitzender der COST Aktion IS1310 „Reassembling the Republic of Letters in the DIgital Age“ (2014-2018/9), die ihm einen breiten Überblick über (textbasierte) DH-Ansätze in den Geisteswissenschaften verschaffte.

    Thomas Wallnig war Stipendiat und Gastprofessor in Wolfenbütte, Paris (DHI), Princeton (IAS), Stanford, Padua und München (LMU).